Text/Foto: Dr. Sebastian Schoknecht
„Sie machen Menschen glücklich.“
Stefan Gerhard, Veronika Enders und Peter Hippeli sind das neue Leitungsteam am Heimathof Simonshof. Gottes Segen für die wichtige Arbeit der Caritas in Bastheim. Domkapitular Clemens Bieber: „Sie machen die Menschen glücklich mit ihrem Einsatz.“
In einem ökumenischen Gottesdienst wurde am Freitag, 13. Oktober, dem neuen Leitungsteam auf dem Heimathof Simonshof Gottes Segen für die verantwortungsvolle Arbeit in besonderer Weise zugesprochen. Die traditionsreiche Einrichtung der Caritas betreut Männer, die oftmals über Jahrzehnte hinweg auf der Straße lebten. In Bastheim finden sie eine Heimat, Tagesstruktur und Beschäftigung. Manche kommen und gehen, viele bleiben für immer. Für diesen Dienst trägt nun Stefan Gerhard die Gesamtverantwortung.
Tatkräftig wird er vom neuen Verwaltungsleiter Peter Hippeli unterstützt. Für das besondere Angebot der stationären Altenhilfe am Simonshof ist Leiterin Veronika Enders zuständig.
Kilian Bundschuh, Referatsleiter „Besondere Lebenslagen“ im Caritasverband für die Diözese Würzburg, begrüßte in der gut besuchten Kapelle des Simonshofs zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Bewohner sowie Gäste und Verantwortliche der Caritas. Besonders freue er sich über die Anwesenheit von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, dem stellvertretenden Landrat Bruno Altrichter und Bastheims Bürgermeister Tobias Seufert. „Dass sie unserer Einladung gefolgt sind, zeigt uns, wie wichtig auch ihnen der Simonshof ist.“
In der Tat sei der Simonshof der Caritas eine ganz besondere Einrichtung, unterstrich Domkapitular Clemens Bieber immer wieder während der ökumenischen Andacht, die er gemeinsam mit Pfarrerin Christine Dürr leitete. Es gebe viele materiell reiche Menschen in Unterfranken, griff Bieber einen aktuellen Artikel der MainPost auf. „Aber sind die zehn reichsten Menschen Unterfrankens auch die glücklichsten?“ Einen zwingenden Zusammenhang sehe er nicht, so Bieber. „Wer sich wertgeschätzt und geborgen fühlt, der ist zumeist auch glücklich“, so der Domkapitular in seiner Predigt. „Wir wollen am Simonshof Menschen zu ihrem Glück verhelfen.“ Dem neuen Leitungsteam bescheinigte Bieber: „Sie machen die Menschen glücklich mit ihrem Einsatz.“ Männer, die lange auf der Straße unterwegs waren, könnten hier erleben, dass Gott ihnen gute Menschen zur Seite stelle. Pfarrerin Dürr erachtete es als ein schönes Zeichen, dass der Simonshof in ihrem Pfarrgebiet liege. „Hier können wir etwas weitergeben von der Liebe Gottes.“
Gemeinsam mit Pfarrerin Dürr segnete Domkapitular Bieber des neue Team und überreichte für die Dienstbesprechungen eine Bibel. „Das ist das wichtigste Qualitätshandbuch.“ Mut, Geduld, Zuversicht und Gottvertrauen mögen das Team begleiten.
Worte des Dankes
Stefan Gerhard dankte für den Zusammenhalt in schweren Zeiten und erinnerte damit an den plötzlichen Tod seines Vorgängers Albrecht Euring. Er sei nach wie vor dankbar für die großartige Unterstützung aus dem Caritashaus in Würzburg. „Mein ganz besonderer Dank gilt aber Heike Stumpf, die in der Krise das Schiff auf Kurs und über Wasser gehalten hat.“ Mit viel Applaus überreichte der neue Gesamtleiter Blumen an Stumpf, die weiterhin im Bereich Pflege am Simonshof arbeite. Auch Peter Hippeli und Veronika Enders dankten für die Hilfe und für das große Vertrauen, dass die Caritas in sie setze.
Worte der Anerkennung
Anerkennende Worte und das Versprechen, die besondere Einrichtung zu unterstützen, fanden im Anschluss Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der stellvertretende Landrat Bruno Altrichter und Bürgermeister Tobias Seufert. Er werde sich auch weiterhin der Caritas und dem Simonshof verbunden fühlen, sagte Dotzel, der in wenigen Tagen sein Amt niederlegen werde. „Wir müssen mehr tun für unsere Pflegekräfte“, unterstrich Dotzel. Es gebe zu viel Bürokratie und zu wenig Sicherheit in den Dienstplänen.
Altrichter mahnte, dass das Leben nicht nur Arbeit sei. „Wir dürfen uns und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht überfordern.“ Er sei dankbar und stolz, den Simonshof im Landkreis Rhön-Grabfeld zu wissen.
Bürgermeister Seufert dankte für die wertvolle Arbeit in der Alten- und Wohnungslosenhilfe, die der Simonshof seit Jahrzehnten als Caritaseinrichtung leiste. „Ich erlebe hier einen Ort des Friedens, der Liebe und des guten Miteinander.“
Für die Mitarbeitervertretung am Simonshof sprach Karin Koberstein-Reß und wünschte dem neuen Leitungsteam alles Gute, ein glückliches Händchen bei wichtigen Entscheidungen und Gottes Segen.
Ausklang
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Simonshof nicht kannten, nutzten die Gelegenheit zu einem Rundgang über das weitläufige Gelände. Schließlich waren alle eingeladen zu einem schmackhaften Imbiss, Gesprächen und Erfahrungsaustausch.
Es sei ein wundervoller Nachmittag gewesen, meinte einer der langjährigen Bewohner. Der Gottesdienst, die guten Worte und die schöne Musik hätten ihn sehr beeindruckt. „Ja, ich bin bestimmt nicht reich, aber ich bin glücklich hier.“
Foto: Dr. Sebastian Schoknecht | Sandra Söder